In klaren und dunklen Nächten sehen wir sie als weißes, trübes Band am Nachthimmel: die Milchstraße.
Zu Ihrem Namen kam die Milchstraße, weil die alten Griechen in Ihr tatsächlich verschüttete Milch sahen: Einer griechischen Sage nach soll Zeus seinen Sohn Herakles an der Brust der schlafenden Göttin Hera habe trinken lassen, damit dieser auch göttliche Kräfte bekomme. Da er jedoch so ungestüm saugte weckte er die Göttin, die sich daraufhin erschrak und die Milch über den ganzen Himmel verspritzte.
Doch was ist das eigentlich, was wir da am da am Himmel erblicken?
Die Milchstraße ist nichts anderes als unsere eigene Galaxie, das Sternsystem, in dem sich auch unser Planetensystem, die Sonne und die Erde befinden. Galaxie leitet sich vom griechischen „galaktos“, übersetzt Milch, ab.
Die Milchstraße besteht wahrscheinlich aus weit über 100 Milliarden Sternen – mit blossem Auge ist es zwar nicht möglich einzelne Sterne in dem Band zu erkennen, aber schon mit einfachen Hilfsmitteln, wie Fernglas oder Fernrohr wird dies möglich.
Über den genauen Aufbau der Galaxie sind sich die Wissenschaftler noch nicht einig. Sicher ist jedoch, dass die Galaxie einen Kern hat, von dem mehrere Spiralarme aus weg führen, in denen die Dichte der Sterne wesentlich höher ist als außerhalb.
Die Milchstraße, die wir als milchiges Band am Firmament wahrnehmen, ist der Teil der Galaxie, den wir – uns mitten in ihr befindend – von der Erde aus sehen können.
Die Milchstraße beobachten
Die beste Zeit zur Beobachtung der Milchstraße sind die Monate Juni und Juli – am besten kann die Milchstraße zwar von der Südhalbkugel beobachtet werden, aber bei klarer Sicht und möglichst hoher Dunkelheit kann man sie auch gut von der Nordhalbkugel aus betrachten.
Beste Voraussetzungen dafür sind eine klare Sommernacht und ein Beobachtungsplatz mit möglichst geringer Lichtverschmutzung, also am besten weit außerhalb von großen Städten, an Plätzen mit möglichst wenig künstlichen Lichtquellen.
Die Milchstraße steigt am südlichen Himmel aus den Sternbildern Sternbild Skorpion und Sternbild Schütze (hier liegt der galaktische Kern) auf und durchquert unter anderem die Sternbilder Leier und Schwan, Kassiopeia, Orion, Zwillinge und Perseus.