Wenn man irgendwo auf dieser Welt eine Kuppel erblickt, denkt man sofort an die Astronomie. Aber was hat man denn nun vor sich, ein Planetarium oder eine Sternwarte? Was ist eigentlich der Unterschied?
Der Begriff Planetarium kommt aus dem Lateinischen und bedeutet wörtlich übersetzt so viel wie „Planetenmaschine“. Bereits in der Antike wurden Geräte zur Veranschaulichung unseres Planetensystems erfunden.
Die anfänglich mechanischen Kugeln zur Darstellung der Bewegung von Sonne und Mond wurden mit Fortschreiten des Wissensstandes um Modelle erweitert, welche mittels geneigter Erdachse die Jahreszeiten erklären oder die Umlaufbahn der Planeten um die Sonne zeigen.
Planetarium versus Sternwarte
Um neue Erkenntnisse über unser Sonnensystem zu erlangen, benötigt man natürlich unabdingbar eine Sternwarte. Sie dient der Observation, also der Beobachtung des Himmels und war somit die Grundlage der Entwicklung von Planetarien. Denn je größer das Verständnis für unser Sonnensystem wurde, desto exakter konnte es in den Planetarien dargestellt werden. Anfangs waren Observatorien häufig im Dachgeschoss hoher Gebäude oder in Türmen zu finden, von wo aus die Bewegung der Himmelskörper beobachtet, Sonnenflecken aufgezeichnet oder Entfernungen vermessen wurden. Mit der Erfindung des Teleskops im Jahre 1608 nahmen die Sternwarten zunehmend die kuppelartigen Formen an, durch welche sie auch heute noch charakterisiert werden. Die Kuppel ist an heutigen Sternwarten drehbar, um die Öffnung ausschließlich in Richtung der beabsichtigten Beobachtung platzieren zu können. So werden die modernen Präzisionsgeräte vor Wind, thermischen Effekten und direkter Sonneneinstrahlung geschützt und zudem bei Nachtbeobachtungen störendes horizontnahes Licht abgehalten.
So funktionieren moderne Planetarien
Und auch die heutigen Planetarien sind mit den historischen Darstellungen kaum noch vergleichbar. Mit modernster Technik wird der sichtbare Sternhimmel effektvoll an eine gewölbte Kuppel projiziert, Planeten werden nach Bedarf hinein navigiert und so die räumliche Anordnung des Planetensystems erklärt.
Darunter liegt der staunende Besucher auf bequemen kippbaren Stühlen und lässt sich in die Weiten dieses virtuellen Weltraums entführen, erlebt den rotierenden Sternhimmel, den Auf- und Untergang von Sternbildern und Planeten und lernt Galaxien kennen, die dem bloßen menschlichen Auge normalerweise verborgen bleiben. Selbst die dritte Dimension hat inzwischen in einigen Planetarien Einzug gehalten. Die 3-D-Sternenshows werden zum abenteuerlichen Schauspiel, in dessen Aufführungen die Besucher zu Akteuren werden, zu Raumstationen oder fernen Planeten reisen oder in die Wunder unserer Milchstraße eintauchen.
Taufen Sie einen echten Stern
Während also die Sternwarte einen realen Blick auf herausvergrößerte Abschnitte des nächtlichen Firmaments bietet, verkörpert das Planetarium des 20. Jahrhunderts virtuelle Erlebnisastronomie der Extraklasse mit Vorführungen unterschiedlichster astronomischer Themen.
In den großen Planetarien gibt es regelmässig laufende Veranstaltungen, in denen die bekanntesten Sterne, Planeten und Sternbilder vorgeführt werden. Außerdem wird auf effektvolle Weise die Geschichte unseres Sonnensystems erzählt. In manchen Planetarien wird man Ihnen auch gerne Ihren Taufstern zeigen – fragen Sie dazu bitte vorher bei dem jeweiligen Planetarium an, ob dies machbar ist – Falls man dazu bereit ist brauchen Sie einfach nur Ihre Urkunde zur Sterntaufe mitbringen, oder die Koordinaten Ihres Sterns, welche auf der Urkunde stehen, zu notieren und dorthin mitzunehmen.