Am Himmel warten insgesamt 88 Sternenbilder darauf, vom Beobachter entdeckt zu werden und ihn in die Kultur und Sagenwelt des alten Ägyptens zu entführen. Diese Himmelsbilder bestehen aus hellen Fixsternen, die vor etwa 5000 Jahren größtenteils von den Babyloniern und Griechen gedanklich zu Gestalten der griechischen Mythologie verbunden wurden, um sich am Himmel besser zurechtzufinden. Im Jahre 1922 wurden von der Internationalen Astronomischen Union 88 Sternbilder mit einheitlichen Namen festgelegt, die bis heute Bestand haben.
Zu den geläufigsten Sternbildern gehören die Tierkreiszeichen. Sie umspannen den Himmel entlang der Ekliptik, also der scheinbaren Sonnenbahn. Dieser himmlische Tierkreisgürtel ist in 12 gleichmäßige Abschnitte eingeteilt, denen die Babylonier entsprechende Himmelsbilder, die noch heute bekannten Tierkreiszeichen zugeordnet haben. In jedem Sternzeichen verbringt die Sonne einen Monat, bevor sie in das nächste überwechselt. Da die Sternenzeit mit einer Umrundungsdauer von 23 Stunden und 56 Minuten ein wenig schneller tickt, als die Erdzeit, haben sich im Laufe der letzten 2000 Jahre die Sternbilder verschoben. Ein heutiger Widder ist rein astronomisch im Tierkreiszeichen Fisch geboren.
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Nicht alle Sternbilder sind sichtbar, andere dafür immer
Nicht alle Sternbilder sind auf der Nordhalbkugel zu sehen. Zudem ändert sich durch die Erdrotation das Bild unseres Sternhimmels nicht nur im Laufe der Nacht, sondern auch im Jahresverlauf. Wie die Sonne gehen auch die meisten Sternbilder im Osten auf, haben im Süden ihren Höchststand und verschwinden im Westen wieder unter dem Horizont. Allerdings stehen einige Sternbilder hoch genug, um die gesamte Nacht über sichtbar zu bleiben. Der Astronom sagt dazu, diese Sternbilder sind zirkumpolar („Pol umkreisend“), was besagt, dass sie niemals untergehen. Sie rotieren scheinbar um den Polarstern, welcher auf der Nordhalbkugel den Himmelsnordpol markiert. Denn dieser liegt nahezu genau auf der verlängerten Achse, um welche sich die Erde dreht. Der Anteil des zirkumpolaren Himmelabschnitts variiert dabei mit der geografischen Breite, auf der wir uns befinden. An den Polen steht der Polarstern im Zenit und lässt im Laufe der Nacht alle Sternbilder zirkumpolar um diesen kreisen. In unseren Breiten steht der Polarstern in einer Höhe von etwa 50°, was bedeutet, dass fast die Hälfte aller Sterne untergehen. Am Äquator rotieren alle Himmelskörper um den dort horizontnahen Polarstern, der Himmel ändert also im Laufe der Nacht komplett sein Erscheinungsbild.
Das bekannteste zirkumpolare Sternbild ist sicherlich der großer Bär (auch Großer Wagen genannt) . Dieser ist nach der griechischen Mythologie eigentlich eine weibliche Bärin und hat ein Junges, den Kleinen Bär, welcher als Fixpunkt den Polarstern einschließt. Zwischen den beiden Bären schlängelt sich der Drache entlang, den Herkules getötet und Zeus-Ehefrau Hera an den Himmel versetzt haben soll. Kepheus und seine Gattin Cassiopeia befinden sich in der Milchstraße.
Da sich die Erde im Jahresverlauf einmal um die Sonne dreht, variiert der sichtbare Sternhimmel. Dieser ist dann zu sehen, wenn unser Standpunkt auf der Erde von der Sonne weg weist. Wir blicken also von den unterschiedlichen Stellen der Sonnenbahn in verschiedene Richtungen des Weltalls und sehen einen wechselnden Himmelsausschnitt. Deshalb wird jede Jahreszeit von anderen sichtbaren Sternbildern charakterisiert.